Aussterbetheorie Meteor

Der Meteoriteneinschlag

 Die Meteoriten-Theorie 
Eine der Theorien besagt, das ein großer 10.000m durchmessender Meteorit und rund 500 Milliarden Tonnen schwere Koloss vor 65 Millionen Jahren mit einer Geschwindigkeit von 100.000km/h in Mexiko einschlug. Dieser Einschlag erzeugte ein gewaltige Druckwelle, die in einem Umkreis von 500 km alles zerstörte. Der Druckwelle folgten eine Hitzewelle und verheerende Flutwellen. Weiterhin wären durch die Erschütterung, die der Einschlag mit sich brachte, Vulkane ausgebrochen,die Atmosphäre hätte sich beim Eintritt des Meteors aufgewärmt, es wäre zu chemischen Reaktionen gekommen, in der Folge wäre saurer Regen auf die Erde gefallen. Unmengen an Staub wurde in die Atmosphäre abgegeben und soll schließlich die Erde verdunkelt haben. Dadurch ist am Land bei der Vegetation die notwendige Photosynthese größtenteils unmöglich geworden und die Pflanzen stellten das Wachstum ein. Somit fiel die Nahrungsgrundlage der Pflanzenfresser weg und das Massensterben begann.
Der Chicxulub-Krater liegt an der yukatekischen Küste,und ist je nachdem ob man sich über dem Kraterrand oder dem Kraterinnerem befindet, mit 300 bis 1000 Meter mächtigen Sedimentschichten des Tertiär bedeckt.

Auf der einen Seite stehen die Vertreter der Impakttheorie, die von dem Physik-Nobelpreisträger Louis Alvarez und seinem Sohn Walter aufgestellt worden war.
Auf der anderen Seite stehen die Anhänger der Vulkanismus-Theorie angeführt vom Geologen Dewey Mc Lean. Sie gehen von einer langen Periode von Vulkanismus aus.
Pro
Meteor-Theorie:Das Isotopenverhältnis (durch die Messung radiogener Isotope kann das Alter bestimmt werden.) im Gestein des Kraters ist typisch für Meteoriten und bisher nicht in vulkanischem Material nachgewiesen.
Kontra
Antimon, Arsen und Selen in der Grenzschicht das ist typisch für Material vulkanischen Ursprungs.
Pro
1990 wurde am Rande der Yukatan-Halbinsel im Golf von Mexiko eine im tiefen Untergrund verborgene Ringstruktur von 180 Kilometer Durchmesser ausfindig gemacht: "Chicxulub-Krater".
Astronomen haben berechnet, woher der damalige Dinosaurier-Killer kam, er entstand durch die Kollision von zwei großen Objekten im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter vor 160 Millionen Jahren. Das Team um William Bottke vom Southwest Research Institute in Boulder im US-Bundesstaat Colorado hat die Bahnbewegungen der so genannten Baptistina-Familie der Asteroiden untersucht. Diese Himmelskörper besitzen alle eine ähnliche chemische Zusammensetzung und ähnliche Bahnen - ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie einen gemeinsamen Ursprung haben. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent, so schließen Bottke und seine Kollegen, handelte es sich bei diesem Killer-Asteroiden um ein Bruchstück der Baptistina-Kollision. Vermutlich stammen auch heute noch etwa ein Drittel der erdnahen Asteroiden von der damaligen Katastrophe.


Pro
Es gibt eine etwa Bleistiftdicke Iridiumschicht. Dieses Iridium ?INFO könnte von dem Meteoriten stammen.
Iridium ist ein sehr schweres, hartes, sprödes silbrig-weiß glänzendes Metall aus der Platingruppe und ist ein chemisches Element mit dem Symbol Ir und der Ordnungszahl 77. Es lagert sich im metallischen Kern des Planeten an.
 


Kontra
Diese Iridiumschicht könnte aber auch von Vulkanausbrüchen stammen, die zu jener Zeit eine enorme Häufigkeit hatten. Aber auch wenn diese Schicht von einem Meteoriten stammt, heißt das noch nicht, das der Einschlag ursächlich für das Massensterben war. Geologen von der Universität von Maryland fanden im Jahr 1983 in den Lavaschichten des Vulkans Kilauea auf Hawaii erhöhte Konzentrationen von Iridium. Offensichtlich kann auch vulkanische Aktivität das seltene Element aus den Tiefen des Erdmantels an die Oberfläche befördern. Später wurde auch am Vulkan Piton de la Fournaise auf der Insel Réunion und sogar in Eisbohrkernen aus der Antarktis Iridium nachgewiesen.
Ein Forscherteam von der Universität Berkeley entdeckte in einem Bohrkern aus dem Pazifik neben der Hauptiridiumschicht noch einen zweite Schicht. Dies kann auf erhöhte Vulkanität hinweisen.
Charles Officer und Charles Drake vom amerikanischen Dartmouth College untersuchten noch einmal die bisher gesammelten Sedimente der Grenzschicht noch einmal und stellten fest, dass die Iridiumwerte innerhalb der Grenzschicht nicht sprunghaft anstiegen, sondern sich allmählich erhöhten.
Kontra
Beobachtungen an Impaktgläsern enthaltenden Sedimentabfolgen der Oberkreide in N-Mexiko und die Analyse einer Sequenz von Sedimentgesteinen oberhalb der Impaktite (Impaktite sind Gesteine die bei einem Meteoriteneinschlag (Impakt) entstehen, indem die dabei entstehenden enormen Kräfte irdisches Gestein umformen.) und unterhalb des Tertiärs in der Bohrung Yaxcopoil-1 brachte einige Wissenschaftler (Keller et al., 2004a, 2004b) jedoch zu der Überzeugung, der Krater sei etwa 300.000 Jahre älter als die eigentliche Kreide-Tertiär-Grenzschicht. Damit hätte die Iridiumschicht nichts mit dem Meteorit von Mexiko zu tun.
Es wurde festgestellt, dass sich im Krater wohl Sedimente befinden, die aus dem Maastricht (Maastricht ist die oberste Stufe der Kreide) stammen, der obersten Stufe der Kreidezeit. Diese Sedimente wurden erst nach der Bildung des Kraters abgelagert. Ist das zutreffend, wäre der Krater definitiv älter als das K/T-Massenaussterben (das am Ende des Maastricht stattfand) und hätte dann natürlich nicht unmittelbar mit dem Aussterbens zu tun. Diese Einordnung der Sedimente ins Maastricht ist aber keineswegs unumstritten.
Oberhalb der Impact-Breccie und unterhalb der Kreide-Tertiär-Grenze wurde eine rund 50 Zentimeter starke Kalksteinschicht gefunden, die sich im Laufe der Zeit sedimentiert hatte. In dieser ließen sich die Fossilien von Mikroben - genauer: von planktonischen Foraminiferen, im Meer lebende Einzeller - aus den letzten 300.000 Jahren der Kreidezeit in großer Zahl feststellen.

Pro

Britische Forscher haben eine neue Theorie, die sie per Rechenmodell untermauern: Den Sauriern könnten wegen der Abkühlung einfach die Weibchen rar geworden sein. Denn wenn bei den Sauriern wie bei den Krokodilen die Temperatur des Sandes in dem sie ihre Eier vergruben, das Geschlecht der Jungtiere bestimmt hat, dann wären durch die Klimaveränderung vermutlich deutlich mehr Männchen geschlüpft. Das Team um David Miller von der University of Leeds schreibt hierzu: "Einige Reptilien, einschließlich aller heute bekannten Krokodile, viele Schildkrötenarten und einige Echsen, nutzen umwelt- oder temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung"
Per Computersimulation zeigten die Forscher, dass dadurch eine Spezies nach rund 50 Generationen ausgestorben wäre. Für die Saurier bedeutete das, nach 500 bis 1000 Jahre wären sie ausgestorben gewesen.

Kontra
Im Jahr 2002 entdeckten die Paläontologen Zielinski und Budahn den einzelnen Beinknochen eines Hadrosauriers aus dem Ojo Alamo Sandstein, New Mexico. Diese Formation wird in das frühe Paläozän datiert und ist etwa 64,5 Millionen Jahre alt. Falls der Knochen nicht durch Wasser in diese jüngeren Ablagerungen geschwemmt wurde, würde er beweisen, dass einige Dinosaurier-Populationen mindestens eine halbe Million Jahre in das Känozoikum hinein überlebt haben. Wenn man nun die 300.000 Jahre die der Komet vor Ende der Kreidezeit einschlug und die 500.000 Jahre, die bis zur Ablagerung der Knochens nach der Kreidezeit vergingen zusammenzählt, dürfte diese 800.000 Jahre mehr als 50 Generationen entsprechen. Außer die Dinosaurier lebten im Schnitt 16.000 Jahre. Eher unwahrscheinlich, oder?
Kontra
Eine internationale Forschergruppe kam zum Ergebnis das der Meteorit der den Krater verursachte, nicht groß genug war um eine solche Katastrophe auszulösen. Nach Ansicht der Geologen verursachte der Einschlag weder das Massensterben der Arten noch einschneidende klimatische Veränderungen. Er habe sich allerdings zu einer Zeit ereignet, in der Flutbasaltvulkanismus und starker Treibhauseffekt aufgetreten seien.

Pro
Der Chicxulub-Impakt habe demzufolge möglicherweise beigetragen zu der fortschreitenden Erwärmung und dem damit einhergehenden Stress, der das spätere Massensterben förderte.
Kontra
Britische und kanadische Forscher um Claire Belcher vom Royal Holloway College in London haben Zweifel an der Impakttheorie, nach der ein Einschlag eines Himmelskörpers vor 65 Millionen Jahren für das Aussterben verantwortlich sein soll. Die vom Einschlag ausgelösten Feuerstürme sind nicht stark genug gewesen, eine weltweite Katastrophe auszulösen, so die Forscher im Magazin "Geology". Die Forscher hatten in zahlreichen, über Nordamerika verteilten Gesteinsschichten nach kohlehaltigen Ablagerungen gesucht, die auf verbrannte Vegetation hinweisen könnten, da es schon 2.000 Kilometer vom Krater entfernt keine Brände mehr gegeben habe.
Kontra
Professor Zhao Zikui, Experte am SAS-Institut für Wirbeltier-Paläontologie Paläoanthropologie, hat das Nanxiong-Becken in Shaoguan, in der südchinesischen Provinz Guangdong, längere Zeit untersucht und dabei die K/T-Grenze für Nanxiong entdeckt, war aber überrascht, als er noch Saurier-Eier fand, die über die Grenze hinausgehen. Diese Entdeckung könnte bedeuten, dass der Meteorit von Yucatan nicht zum Aussterben der Dinosaurier allein beitrug. Oder aber die Auswirkung des Meteorites hatte keine Nachteile für die Gegend um Nanxiong. Professor Zhao und seine Kollegen kamen in ihren Studien zu dem Schluss, dass die Dinosaurier in einem graduellen Prozesser, mindestens 200 000 wenn nicht 300 000 Jahre, dauerte ausgelöscht wurden. Damit wäre ein Aussterben auf einem Schlag ausgeschlossen.
Kontra
Der Geowissenschaftlers Markus Harting von der Universität Utrecht untersuchte Glaskugeln, wie sie unter dem Druck und der großen Hitze des Aufpralls in Chicxulub entstanden sind. Diese kleinen Kügelchen fand er in Mexiko, dem US-Bundesstaat Texas, in Guatemala, Belize und in Haiti. Eine chemische Analyse belegt ihre Herkunft. Wie Harting bei der Geologenkonferenz "Backbone of the Americas - Patagonia to Alaska" berichtet, ist diese Schicht rund 300.000 Jahre älter als der KT-Einschnitt.
Kontra und Pro
Verstreute Überreste verschiedener Dinosaurier (u.a. Zähne von Theropoden, Triceratops)sollen sich oberhalb der Kreide-Tertiär-Grenze der Hell Creek Formation im Nordwesten Montanas finden und könnten beweisen das einzelner Dinosaurierarten bis ins Teriär überlebten.
Ein weiteres Vorkommen von Dinosaurier-Überresten (u.a. Parasaurolophus, Kritosaurus, Pentaceratops, Alamosaurus, Deinonychosaurier) soll aus dem frühen Paläozän der oberen Ojo Alamo Sandstone des San Juan Basin New Mexicos bekannt (Lehmann, 1981; Fassett, Lucas & O'Neill, 1987) sein. Damit zöge sich das Aussterben der Dinosaurier über einen längeren Zeitraum hin als bislang angenommen.
Diese beiden Funde zeigen das durchaus einzelne Arten in bestimmten Bereichen eine Nische zum Überleben finden konnten, jedoch sagen sie nichts aus warum die Dinosaurier letztlich ausstarben. Ein Meteorit als Killer kann trotzdem in Frage kommen, jedoch nicht als unmittelbarer, schneller weltumspannender Todbringer.
Stattdessen hat der Einschlag wahrscheinlich nur eine Entwicklung beschleunigt oder zumindest seinen Teil zum Aussterben beigetragen. Vielleicht war er auch der Auslöser einer Klimaveränderung, aber als alleiniger Faktor nicht sehr wahrscheinlich. Dazu war er doch zu "klein".


Ein zweiter oder dritter Einschlag?
Eine kleine Gruppe Wissenschaftler um die Geologin Gerta Keller von der University of Princeton sind der Meinung, erst ein zweiter Einschlag 300.000 Jahre später habe das Massensterben ausgelöst.
Kontra und Pro
Zumindest würde das die 300.000 Jahre überbrücken die mindestens zwischen den Einschlag in Yucatan und den vermutlichen Ende der Dinosaurier liegen.

Schon vor einigen Jahren hatte Keller aus Funden herausgefunden, daß es rund um die Grenze von Kreidezeit und Tertiär nicht einen sondern wahrscheinlich drei große Einschläge in einem Zeitraum von 400.000 Jahren gegeben habe: und zwar vor 65.3, 65.0 und 64.9 Mio. Jahren.
Das beweist für Keller der Bohrkern Yaxcopoil-1 ( erreichte Ende 2001 eine Tiefe von 1511 Metern) von der innerern Flanke Yucatans. Denn dort finden sich noch kreidezeitliche Foraminiferen in den Sedimenten über dem Krater, der 65.3 Mio. Jahre alt und damit 300.000 Jahre vor dem K/T-Impakt entstanden sein muß.
Für Keller sind die Iridium Spuren auch nicht vom Einschlag des Yucatan-Meteorit, sondern von einen anderen Meteor. Dieser Meteor soll vor 65 Millionen Jahren eingeschlagen sein.
Sedimente aus Bohrkernen im Krater, aber auch Untersuchungen von neuen Bohrungen am Brazos River in Texas belegen das der Chicxulub-Einschlag das Massenaussterben nicht ausgelöst haben kann.
Die Forscher untersuchten die Fossilien kleiner Meereslebewesen und es zeigte sich, dass sie den Einschlag offenbar noch lange völlig unbeschadet überlebten.
    "An allen diesen Orten können wir die marinen Mikrofossilien in den Sedimenten direkt über- und unterhalb der Schicht des Chicxulub-Impakts analysieren und nirgends findet sich ein signifikanter biotischer Effekt. Wir können dem Einschlag kein spezifisches Artensterben zuordnen", erläutert Gerta Keller.
Die untersuchten Tiere aus dem Meer gab es damals (und zwar direkt vor wie auch nach dem Einschlag) so reichlich, dass ihre Fossilien in großer Zahl zu finden sind. Allerdings überlebten sie genau wie die großen Echsen den Übergang ins nächste Erdzeitalter nicht mehr, sie starben einige hunderttausend Jahre später massenhaft.